Pilgerpfade im Reinhardswald
Startpunkt dieser Wanderung ist das ehemalige Rittergut Wülmersen. Die Ritter von Stockhausen erhielten das Gut 1330 als Lehen und die Familie bewirtschaftete es bis 1844. Teile der mittelalterlichen Anlage wurden im 18. und 19. Jh. von einem Wassergraben umgeben und das Gut fortan als Wasserschloss bezeichnet. In den 1960er Jahren wurden die Gebäude aufgegeben und verfielen. Ab 1987 erfolgte unter fachkundiger Anleitung der Wiederaufbau einzelner Gebäude durch den Verein Aus- und Fortbildungsverbund (AuF) im Landkreis Kassel e.V.
Von Wülmersen aus folgt man alten Pilgerpfaden die entlang des Flusslaufes der Holzape flussaufwärts Richtung SüdOsten durch das FFH-Gebiet Holzapetal verlaufen. Der Pilgerpfad ist Teil des Jakobsweges und führt über Gottsbüren nach Santiago de Compostella.
Gottsbüren war ab Mitte des 14. Jh. von der Kirche anerkannter Wallfahrtsort und Ziel vieler Pilgerreisender aus dem europäischen Raum. Mit den Spenden der Pilger wurde die Wallfahrtskirche in Gottsbüren und zum Schutz der Pilger die Sababurg erbaut.
Von Gottsbüren aus wandert man in nordwestlicher Richtung auf der Königstrasse die über Hamburg nach Lund in Schweden führt. Am Helmarshäuser Weg haben sich mittelalterliche Wölbäcker erhalten, die hier deutlich sichtbar sind. Wölbäcker entstanden durch die Verwendung von Pflügen, die die Ackerkrume (im Gegensatz zu modernen Wendepflügen) nur in eine Richtung umwerfen konnten. Das großflächige Vorkommen der Wölbäcker zeigt, dass weite Teile des nördlichen Reinhardswaldes ehemals unbewaldet waren und landwirtschaftlich genutzt wurden.
Der letzte Teil dieser Wanderung führt an der Diemel entlang zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück.
Weitere Informationen: | Wülmersen | Holzape | Pilgerwege | Wallfahrtskirche Gottsbüren | Wölbäcker |
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Pilgerpfade im Reinhardswald
Rundwanderung: 21 km | Rauf und runter: 750 hm
Datum und Uhrzeit: Sonntag 25. August 2019 – 9:30 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz 34388 Wülmersen
Koordinaten: N 51.607154 E 9.430674 | Koordinatenumrechner
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Anfahrt: GoogleMaps | ÖPNV: Liniennetzkarte Nordhessen
Download: | Wanderkarte | GPX-Track
Hinweis: Die Teilnahme an der Wanderung oder das Nachwandern erfolgt auf eigene Gefahr! Diese Wanderung verläuft teilweise über nicht markierte Wege.
Nachtrag: Nach Hinweisen anderer Wanderer auf Unpassierbarkeit einiger Teilstrecken wurde die Route geändert. Ein Teil der Wege führte dabei durch Windbruch- bzw. Kahlschlagfächen. Von Gottsbüren aus wäre eine Änderung der Route empfehlenswert. Rückweg durch das Holzapetal oder am Waldrand nördlich von Friedrichsfeld entlang. Zumal auf den Kahlschlagflächen wohl Windkraftanlagen errichtet werden. Und wer möchte schon auf asphaltierten Industriestraßen wandern.