Von Frebershausen wanderst du zunächst auf einem moderat ansteigenden Wanderweg am Rande des lang gestreckten Quernstgrundes zur Quernstkapelle und zur Ruine der Quernstkirche. Die Quernstkapelle wurde Anfang der 2000er-Jahre errichtet. Der kleine, unaufdringliche Bau fügt sich gut in die Landschaft ein und du solltest einfach mal für eine kurze Rast hineingehen.
Von der Kapelle aus sind bei günstiger Wetterlage weite Aussichten Richtung Westen möglich. Gut sichtbar sind dann Kahler Asten, Langenberg, Willingen und Korbach.
Westlich von der Quernstkapelle gelegen befindet sich die Ruine der Quernstkirche einer frühchristlichen Höhenkirche, die möglicherweise bereits im 8. oder 9. Jahrhundert im Zuge der Missionierung der hier ansässigen Menschen auf einer vorchristlichen Kultstätte oder einem Heiligtum erbaut wurde. Im 17. Jahrhundert wurde der Kirchenbau dem Verfall preisgegeben, die Mauern abgetragen und an anderer Stelle verwendet. Die Grundmauern der Kirche sind unter Schutthaufen begraben, nur von der Friedhofsmauer sind sichtbare Reste erhalten. Geblieben sind das Rauschen des Waldes und die magische Ausstrahlung dieses Ortes, der bereits die Menschen vor Jahrtausenden tief beeindruckt haben muss.
Von der Quernstkapelle aus geht es in südlicher Richtung auf der Dreiherrenroute weiter Richtung Dreiherrenstein. Der Weg, der sich zum großen Teil als schmaler Wanderpfad durch den entstehenden Urwald des Nationalparks schlängelt, ist mit einem gelben Grenzsteinsymbol gekennzeichnet. Der Dreiherrenstein war Bestandteil einer bereits 1590 mit Steinen markierten Grenze. Am Dreiherrenstein trafen sich die Territorien von Großherzogtum Hessen, Kurfürstentum Hessen und Fürstentum Waldeck.
Wenn du die Wanderung abkürzen möchtest, musst du am nächsten Wegweiser Richtung P-Quernstgrund gehen und der Dreiherrenroute nach Frebershausen folgen. Geradeaus geht es zum Himmelreich und weiter bis zur Landesstraße bei Frankenau. Danach läufst du noch etwa 1 Kilometer auf Feldwegen weiter, bis du den Kellerwaldsteig erreichst. Auf Waldwegen geht es jetzt einige Kilometer in östlicher Richtung weiter und du erreichst bald eine Anhöhe oberhalb von Dülfershof.
Der Dülfershof wurde bereits im 15. Jahrhundert vom Johanniterorden bewirtschaftet und entwickelte sich zu einem kleinen Dorf mit 13 Höfen und einer Kirche. Heute wird auf dem Hof artgerechte Tierhaltung betrieben und gentechnikfreie Lebensmittel erzeugt. Der Hof betreibt eine eigene Käserei, einen Hofladen und eine Jausenstube. Einen Besuch des Hofes kann ich sehr empfehlen, die Öffnungszeiten stehen auf der Homepage des Dülfershofs.
Vom Dülfershof geht es auf abwärts führenden Feld- und Waldwegen nach Frebershausen dem Ausgangspunkt dieser Wanderung zurück.