„In den großen Wäldern, die sich jenseits der Diemel weit ins Westfälische bis zum Eggegebirge und diesseits des Flusses über den Hessenwald bis ins Upland hinziehen, trieb vor mehr als hundert Jahren ein Wilddieb sein Unwesen.“ So heißt es in dem Buch Märchen und Sagen aus dem Land zwischen Diemel und Twiste. Hermann Klostermann wurde 1839 geboren und erstmals 1862 wegen Wilderei aktenkundig. Wilderei war zu dieser Zeit oft die einzige Möglichkeit für verarmte Menschen an Nahrung oder durch den Verkauf des Fleisches an Geld zu kommen.
Bis zum Mittelalter hatten alle Menschen das Recht zu jagen. Danach wurde dieses Recht zu einem alleinigen Jagdprivileg der Landesherren und des Adels. Hermann Klostermann war bei der Bevölkerung beliebt, weil er und seine Bande einen Teil ihrer Beute an arme Menschen verteilten. Er war also eine Art hessisch-westfälischer Robin Hood.

Vom Startpunkt dieser Wanderung geht es zunächst auf dem Bonifatiuspfad Richtung Norden. Östlich der Ortschaft Orpethal geht es dann auf einem unmarkierten Weg hinunter in das Orpetal. Die Orpe entspringt im westfälischen Sauerland, ist 19 km lang und mündet bei Wrexen in die Diemel. Von der Ortschaft Orpethal aus wanderst du nun einige Kilometer flussaufwärts am Waldrand entlang durch das Orpetal. An der Orpe wurden in früheren Zeiten zahlreiche Wassermühlen errichtet, unter anderem auch wasserbetriebene Hammermühlen zu Herstellung von Schmiedeeisen. Hierzu gehört auch Rothshammer eine frühere Mühle an der du vorbeikommst.

Nach Verlassen des Orpetalweges und überqueren einer Straße geht es auf ansteigenden Waldwegen zurück zum Ausgangspunkt dieser Wanderung.